Wels mit Verletzung

Welsangeln im August: Hitze und Mücken

Vitali Dalke

Welsangeln im August: Hitze, Mücken und die Jagd nach Großwelsen

Wallerangeln in Frankreich

Der August gilt unter Welsanglern als herausfordernder Monat. Zwar beißen die Fische, doch große Exemplare zu fangen, gleicht einer Lotterie. Die großen Welse scheinen zeitweise wie vom Erdboden verschluckt – ein Phänomen, das ich Jahr für Jahr in vielen befischten Flüssen beobachte.
Es war das Jahr 2009...

Mein Freund Wadim und ich wussten von der „Flaute“ durch Online-Berichte und Koen, den „Geist der Flüsse“, der hier jede Strömung kennt. Doch Abenteuerlust siegte über Vernunft. Mit vier Tagen Zeit im Gepäck wagten wir den Versuch.

Wadim mit verletztem Wels

Unser erster Fang war ein Wels mit gespaltener Unterlippe – vermutlich eine Verletzung von Legeleine, vielleicht auch von einer Bootsschraube. Ein skurriler Auftakt für eine ebenso skurrile Tour.

Am zweiten Tag gesellte sich Sebastijan, ein Kollege Vadims, zu uns. Ein Laie im Wallerangeln, der binnen drei Tagen vom „Wels-Virus“ gepackt wurde. Man sah ihm an, wie die Faszination ihn immer mehr vereinnahmte. Insgesamt landeten wir neun Welse, darunter Wadims neuen persöhnlichen Rekord: ein 1,84-Meter-Waller!

Wadim und sein Welsrekord

Doch die Kleinen Welse machten uns das Leben schwer. Ihre Attacken auf die Köderfische waren frech und hartnäckig. Einer der Winzlinge hing stundenlang an der abgespannten Montage – wir dachten erst, der Köderfisch sei einfach nur so aktiv! Als wir nachschauten, baumelte statt des 15-cm-Karauschens ein 35-cm-Babywels am Haken.

Sebastian peche du Silure

Die Bedingungen waren extrem: tagsüber brutale 35 Grad, nachts feuchte Kälte bei 8 Grad und Mückenschwärme. Doch genau das macht solche Angel Trips unvergesslich – die Mischung aus Fischdrills, Adrenalin und dem Triumph, wenn die Welsrolle endlich surrend Angelschnur nachgibt.

Vitali Dalke mit Wels
Nachtangeln auf WelsWorte können kaum einfangen, was solche Nächte am Fluss ausmachen. Die Fotos hingegen sprechen für sich: verschwitzte Gesichter, lachende Augen und die stolze Präsentation der gefangenen Waller.
Vitali Dalke mir August Waller

August-Welse sind launisch, aber nicht unbesiegbar. Der Schlüssel? Geduld, angepasste Taktiken und der Glaube, dass selbst im „toten Monat“ der Fluss einen Trumpf bereithält. Und seien wir ehrlich: Ohne Hitze, Mücken und die Jagd nach dem Ungewissen wäre es halb so spannend!

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