Welsangeln mit Bojenmontage

Das Angeln auf Welse findet oft in tiefen Gewässern mit mittlerer bis starker Strömung statt. Das Welsangeln kann mehrere Tage und Nächte dauern, und nicht jeder ist bereit, so viel Zeit im Boot zu verbringen oder ständig die Montage neu auszuwerfen. Obwohl das Angeln vom Ufer mit Grundmontagen praktisch ist, gibt es Tage, an denen Welse in den oberen Wasserschichten jagen. Zudem ist die Strömung in einigen Bereichen so stark, dass kein Gewicht die Welsmontage halten kann. In solchen Situationen ist eine Bojenmontage die ideale Lösung.

Funktionsweise der Welsmontage mit Boje

Eine verankerte Boje hält die schwimmende Montage, die mit einer dünnen Monoschnur (0,30–0,40 mm) an der Boje befestigt ist. Die Welsute wird in einem stabilen Rutenhalter fixiert (z. B. einem Metallrohr, das ins Ufer gerammt ist). Die Wallermontage wird so gespannt, dass die dünne Reißleine gerade noch der Spannung standhält und die Welsute sich wie ein Bogen krümmt. Bei einem Biss reißt die Reißleine, die Rute schnellt zurück und setzt den Haken. Anschließend sollte ein zusätzlicher Anschlag erfolgen.

Details der Wels Bojenmontage

Boje und Anker
Als Anker eignen sich Steine, Ziegel oder mit Kieselsteine gefüllte Sandsäcke.
Die Boje kann ein Wasserball, eine große Plastikflasche, Styropor oder eine spezielle Bootsboje sein.

Reißleine
Verwenden Sie eine monofile Schnur mit 0,35–0,40 mm Durchmesser.
Die Länge der Reißleine sollte mindestens 1–2 Meter länger sein als der Abstand zwischen Welspose und Haken, damit der Köder nicht in die Ankerleine schwimmt.

Optimierung
Statt langer Reißleinen nutze ich eine dickere geflochtene Schnur mit Karabiner und kurzer Reißleine (15–30 cm). Das spart Material und vereinfacht den Austausch.An der Schnur wird ein Hilfsschwimmer befestigt, um die Montage nach einem Abrriss schnell zu finden.

Wichtig!
Die Reißleine wird am oberen Teil der Boje befestigt, um Hänger an Treibgut zu vermeiden. 

Vitali Dalke fing diese zwei große Welse mit der Bojenmontage

Vereinfachte Variante: Abspannmontage

Wenn sich gegenüberliegende Ufer oder Inseln eignen, kann die Welsmontage ohne Boje an Ästen, Pfählen oder Steinen befestigt werden. Die Reißleine muss an einem stabilen Fixpunkt hängen, da flexible Äste oder schwache Pfähle den Welsbiss „abfedern“ und der Wels entkommen kann.

Abspannen der Welsmontage am Ufer

Montage auf dem Wasser platzieren

Teamarbeit

Eine Person steuert das Boot, die andere kontrolliert die Montage.
Stellen Sie die Rollenbremse vorab ein und befestigen Sie die Reißleine. Köderfische werden in einem Eimer mit Wasser transportiert.

Ablauf

Anker zuerst ins Wasser lassen, dann die Boje befestigen. Den Köderfisch durch die Rückenflosse oder Oberlippe haken. Montage ins Wasser lassen und Reißleine an der Boje fixieren. Spannen Sie die Montage: Ein Helfer am Ufer sorgt für sofortige Spannung.

Tipp: Bei bekannter Wassertiefe kann die Montage mit Boje am Ufer vorbereitet und mit dem Boot transportiert werden.

Bisserkennung

Ein Glöckchen dient als Bissalarm.
Nicht sofort anschlagen! Der Köderfisch kann sehr agil sein und die Bisse vortäuschen.
Ein echter Welsbiss ist ein heftiger Ruck gefolgt von starken Schlägen. Reißt die Leine nicht, hat wahrscheinlich ein kleiner Wels gebissen.

Wichtige Hinweise

Schifffahrtsregeln beachten: In einigen Gewässern müssen Bojen gelb sein und maximal 1/3 der Flussbreite vom Ufer entfernt platziert werden (z. B. in Frankreich war das früher so, jetzt sind die Bojen an vielen schiffbaren Flüssen verboten).

Nachtangeln ist ideal, wenn weniger Boote unterwegs sind.

Ein großer Wels, den Vitali Dalke mit der Abspannmontage gefangen hat.

Fazit
Die Bojenmontage ist die Lösung für kapitale Welse unter herausfordernden Bedingungen. Die Bojenmontage erfordert Übung, wird aber mit der Zeit Routine. Experimentieren Sie, halten Sie sich an lokale Regeln – und der Rekordwels lässt nicht lange auf sich warten!